Schreckhaftes Pferd und der Ausritt

Veröffentlicht auf von Nici

Hallo ihr da draußen!

Es gibt doch kaum was Schöneres als gemeinsam mit seinem Pferd einen gemütlichen Ausritt zu machen. Doch leider kann das nicht jeder Reiter genießen. Der Grund: Das Pferd ist schreckhaft! Da kann ein noch so gemütlich angedachter Ausritt schnell zu einer „Zitterpartie“ werden und zurück kommt dann ein gestresster Reiter mit einem nicht weniger gestressten Pferd.
Ich möchte dir heute Tipps geben, wie aus deinem schreckhaften Pferd ein toller Ausreitpartner werden kann.

Meine Geschichte: Bei mir glich ein Ausritt eher einer Fahrt mit einer Achterbahn. Ständig war mein Pferd auf der Hut und erschrak bei jeder Kleinigkeit. Selbst ein Baumstumpf war in den Augen meines Pferdes ein Monster. Da das so aber nicht bleiben konnte, beschloss ich zu handeln. Ich ging viel mit meinem Pferd spazieren und auch ausreiten, allerdings zu Beginn nur kleine Strecken, die ich dann immer weiter ausdehnte, und vorwiegend im Schritt. An meiner Seite hatte ich eine ganz nette Reiterfreundin mit ihrem 100% Verlasspferd. Und was ich vor einem halben Jahr noch für unmöglich gehalten hätte ist nun Realität: Ausreiten in sämtlichen Gangarten ist kein Problem mehr. Im Schritt ist sogar ein reiten am langen Zügel möglich! Entspannung pur und zwar nicht nur für den Reiter ;).

Hier sind meine Tipps:

- Such dir ein Begleitpferd (die Pferde sollten sich unbedingt untereinander gut verstehen, damit es zu keinen „Klopperein“ kommt!). Dieses sollte das Gelände gut kennen und wirklich sicher unterwegs sein.
- Beginne mit kleinen Strecken in ganz ruhigen (ablenkungsarmen) Gegenden. Diese Strecken kannst du dann immer weiter ausdehnen.
- Eine gute Mischung: Spazierengehen-Reiten
- Lass dein Pferd schauen!
- Loben: Hat dein Pferd das vermeintliche Monster halbwegs kontrolliert passiert?! Lobe es und reite ganz entspannt weiter.
- Sei selbst entspannt und ruhig, denn du fürchtest dich ja nicht vor einem Baumstumpf oder ähnlichem. Diese Ruhe wird sich auf dein Pferd übertragen. Wenn du aber, zum Beispiel, die Zügel hektisch annimmst „weil das Pferd sich ja immer vor einem (z.B.) Baumstumpf erschrocken hat“, dann überträgt sich das auf dein Pferd und das denkt wiederum „ wenn du die Zügel annimmst und hektisch wirst, dann muss da tatsächlich was unglaublich gefährliches sein“.
- Auf dem Rückweg ist Schritt angesagt: Dadurch verhinderst du, dass dein Pferd später (wenn es etwas sicherer ist und den Weg gut kennt) nach „Hause“ rast.
- Ablenkung: Zwischendurch einfach mal kurz Anhalten, Rückwertsrichten, Seitengänge oder Bögen reiten, alles das ist, genau wie auf dem heimischen Platz, möglich. Der Nebeneffekt: Dein Pferd konzentriert sich wieder auf dich!
- Singen/Summen: Was sich erstmal richtig komisch anhört ist aber auf den 2. Blick gar nicht mehr so blöd. Die Rede ist vom Summen/Singen in „schwierigen“ Situationen. Dadurch bleibst du nämlich entspannt(er) und hältst den Atem nicht an. Außerdem hat eine freundliche Melodie auch eine beruhigende Wirkung auf das Pferd
- Der Erfolg kommt nicht über Nacht: Je mehr du draußen bist, desto mehr lernt auch dein Pferd kennen und desto ruhiger wird es werden. Regelmäßiges Ausreiten/Spazierengehen ist deswegen wirklich wichtig!
- Lieber nur einen kleinen Schritt vor, als 3 wieder zurück: Auch ein Pferd kann mal einen schlechten Tag haben. Deswegen ist es wichtig langsam vor zu gehen und immer auf das Pferd zu achten.

Ich wünsche euch viel Erfolg und bald ganz entspannte Ausritte!

 

Anmerkung des Autors: Ich bin keine Reitlehrerin oder etwas in der Art. Alle Tipps die ich hier vorschlage sind einfach aus meiner Erfahrung (siehe „Geschichte“) entstanden. Jedes Pferd ist anders und es gibt eben solche, die sind schreckhafter als andere und manche mögen das Ausreiten einfach nicht (Aufgrund ihrer Vorgeschichte, etc.). Sollte man aber mit dem Pferd nicht alleine zu Recht kommen, dann ist es sicherlich sinnvoll einen Experten zu kontaktieren. Für mich stellt Ausreiten eine tolle Abwechslung zum Reiten in der Halle/Platz da und möchte es nicht missen! Eines ist aber wirklich wichtig: Deine Sicherheit geht absolut vor!

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